Was kommt nach Wellness?
Die
reine Wohlfühllehre ist an ihre Grenzen gestoßen. Eine
neue Ära ist angebrochen. Die Zeichen der Zeit stehen auf Veränderung,
besser: Selbstveränderung. Der
klassische Fürsorgestaat geht aufgrund der Selbstbedienungs-Mentalität
der oberen Schichten seinem Ende entgegen, das heißt, die Menschen
müssen neue Wege gehen, sie müssen eigenständiger werden. Im gesellschaftlichen Krisengefühl unserer Tage
geht es längst nicht mehr nur ums Wohlfühlen. Es geht darum, angesichts einer
unruhigen Umwelt mehr Eigenkompetenz und dauerhaftes Selbst-Wissen zu
erlangen". Neben der körperlichen Wellness wird und muss auch eine "Persönlichkeits-Wellness"
forciert werden, sozusagen als Grundlage für
mehr Eigenverantwortung und Selbstständigkeit. In den neuen Systemen
werden solche Eigenschaften unbedingt erforderlich sein..
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Matthias HORX über
"SELFNESS"
In der Trendforschung geht es darum, die Bedürfnisse der Menschen
herauszufinden, sie zu orten, Trends zu erkennen und ihnen frühzeitig einen Namen zu geben. Und
da sehen wir, dass in der neuen, der globalisierten Welt, das Bedürfnis
nach Selbst-Verwirklichung nicht mehr nur ein „Hobby“ für eine kleine
Schicht von Snobs und Gebildeten ist. Es ist nun auch der Druck des
gesellschaftlichen Wandels, der ein anderes Verhältnis zum Selbst, zur
eigenen Persönlichkeit, zu den eigenen Ressourcen erfordert. In der
kommenden Wissens-Ökonomie sind wir alle „Ich AGs“ oder „Selbst
GmbHs“. Gleichzeitig setzen sich immer mehr auch post-materielle Werte
durch, wir verlassen die Ära des reinen „Habens“. Vor diesem
Hintergrund lag es nahe, mit dem Begriff „Sein”(-ness) zu
experimentieren.
Im Gegensatz zum angelsächsischen Raum herrscht in unserer
Kultur ein Mangel an Selbstständigkeit im Selbstbild. Wir fühlen uns oft nicht
verantwortlich für uns selbst. Wir schieben alles auf den Staat oder die
Gesellschaft oder die Globalisierung. Natürlich gibt es immer wieder
Kräfte, die diese Abhängigkeit fördern! Der erste Schritt der Selfness
ist eine Art „Deklaration of Self“: Ich „stehe“ zu mir, ich erkläre
mich zum Schmied meines Glückes. Aber das kann auch wehtun, weil es
uns vom Jammern also von der Opfermentalität wegbringt. Entnommen dem Buch
"Der SELFNESS-TREND" von Mathias Horx.
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Wie kann Selfness im täglichen
Leben umgesetzt werden?
Indem
man seine Komfortzone verlässt, sich mit den Defiziten im eigenen Leben
konfrontiert, z.B. mit Suchtverhalten. Wellness sagt z.B:: „Begib Dich
in deine Komfortzone. lehn Dich zurück und relaxe, lass Dich verwöhnen!“
Selfness hingegen fragt: „Wie ist Deine Angst, Deine Aggression, Deine Antriebsschwäche oder Hyperaktivität
entstanden? Wo bist Du verletzt worden, dass Du kompensieren musst?” Sich
nicht länger um die Verantwortung um das eigene Wohlergehen – im Bereich
essen, schlafen, arbeiten, gestalten von Beziehungen, – herumschummeln, das
ist Selfness!
Im Zentrum steht dabei die Interaktion mit einem Trainer oder
Coach, jemandem, der einem den Spiegel vorhält, Feedback gibt, sagt,
wo man steht und wohin man sich
entwickelt. Das, was Frauen sich zum Teil über ihre Freundin holen können: Spiegelung,
Kritik mit Sympathie, Empathie, Begleitung durch Transformationsprozesse wie Trennung,
berufliches Scheitern etc.
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